Eurasier - eine kurze Rassebeschreibung

„Was ist das für eine Rasse?“ – „Ein Eurasier.“ – „Ah… ok?“ – Das ist eine Züchtung aus Wolfsspitz, Chow-Chow und Samojede.“ – „Ah, ach so…?“

Welche Eurasierbesitzer kennen dieses Gespräch nicht? Und weil diese Hunderasse zu Unrecht so unbekannt ist, versuche ich, sie kurz vorzustellen.

Die Ursprungsrassen

Der Wolfsspitz war lange eine sehr beliebte Hunderasse, Beschreibungen dieser Rasse gibt es seit dem Mittelalter. Er wurde wegen seiner Beobachtungsgabe als Wachhund eingesetzt. Es heißt, dass er sehr aufmerksam und durchaus lernwillig sei, wenn er denn einen Sinn darin sähe und wird als freundlich und fröhlich beschrieben.

 

Auch der Chow-Chow ist den meisten Menschen hier ein Begriff. Am auffälligsten ist sicher seine blaue Zunge. Auch der Chow ist eine sehr alte Hunderasse, die es schon im China vor über 2000 Jahren gab. Er wird als „würdevoll“ beschrieben und eher ruhig zurückhaltend. Fremde Menschen außerhalb seines Rudels sind ihm eher suspekt.

 

Der Samojede stammt aus Nordrussland und wurde dort traditionell als Jagd- und Schlittenhunde genutzt. Samojeden waren ein wichtiger Teil der Gemeinschaften dort und eng mit ihren Menschen verbunden, dienten ihnen auch als lebende, weiche Heizdecken in den Zelten. Übrigens: Der erste Hund am Südpol war ebenfalls ein Samojede.

 

Allen dieser Rassen ist gemein, dass sie in der FCI-Systematik  in der Gruppe 5 („Spitze und Hunde vom Urtyp“) eingeordnet sind. Es handelt sich bei allen drei Rassen um mittelgroße Hunderassen mit dichter Unterwolle. Der Wolfsspitz wirkt eher kompakt, der Chow eher löwenartig mit seiner Mähne, und typisch für den Samojeden ist das weiße Fell und sein Lächeln durch die leicht hochgezogenen Lefzen.

 


Der Eurasier

Auch der Eurasier gehört zu der FCI-Gruppe der "Spitze und Hunde vom Urtyp". Während die Ursprungsrassen sehr alte Rassen sind, ist der Eurasier erst seit 1973 eine durch die FCI anerkannte Rasse. Der Hintergedanke der Züchtung war der Wunsch, aus den drei Ursprungsrassen das Beste herauszuholen, um einen optimalen Familienhund zu erhalten. Ein treuer, familienbezogener Hund (wie der Samojede), der auf sie aufpasst (wie der Wolfsspitz) und selbstbewusst, aber zurückhaltend gegenüber Fremden auftritt (wie der Chow). Diese Charakterzüge sind auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der Zucht, die Zuchtordnung des EKW besagt beispielsweise: „Primäres Ziel ist es, einen gesunden, vitalen Eurasier mit rassetypischem Verhalten zu züchten.“

Und wie sieht er nun aus? Mittelgroß, mit spitztypischen Stehohren und einer Rute, die nach vorne über den Rücken gebogen getragen wird. Das Fell besteht aus dichter Unterwolle und lose aufliegendem Grannenhaar. Und die Fellfarbe? Ist weitestgehend egal, es gibt Eurasier in allen möglichen Farbschlägen. Nur weiß und gescheckt gibt es nicht. Jede Eurasierbesitzerin, jeder Eurasierbesitzer hat ihre bzw. seine Lieblingsfarben, und so ist eh jeder Eurasier der Schönste.